Hans Grundmann, Trainer des SCB 04/26 im Interview

Hans Grundmann über den Krieg, seinen Sport und seine Ideale - Nicole Bentrup, Redakteurin der Sportredaktion der Neuen Westfälischen interviewte den SCB-Coach

Hans Grundmann, Foto: Andreas Zobe, Neue Westfälische

„Derbys sind das Salz in der Suppe“ – sagt nicht nur Hans Grundmann.

Doch auch der Coach des Fußball-Bezirksligisten SC Bielefeld weiß um die zusätzliche Brisanz bei Nachbarschaftsduellen. Vor der Partie seines SCB beim VfL Oldentrup nimmt der 48-Jährige Stellung zu Stichworten, die in diesen Zeiten des Kriegswahnsinns mitten in Europa nicht nur sportlicher Natur sein dürfen. Nebenbei gibt er noch einen Tipp ab, wer in dieser Saison Deutscher Meister wird.

Hans Grundmann über . . .

. . . den Russland-Ukraine-Krieg

„Der Fußball ist die schönste Nebensache der Welt, in so einer Situation allerdings völlig unwichtig. Ich hoffe, dass es schnellstmöglich wieder Frieden gibt. Erst diese schwierige Corona-Zeit, jetzt dieser völlig unnötige Krieg. Leider hat die Menschheit nicht aus ihren Fehlern gelernt. Im Amateurfußball sollte es wie im normalen Leben sein, immer alles geben, immer gewinnen wollen. Aber auch fair mit Niederlagen umgehen. Ich denke, jeder sollte seinen Gegenüber so behandeln, wie er selbst behandelt werden möchte.“

. . . seine Trainerphilosophie

„Für mich ist es am wichtigsten, dass immer die Mannschaft im Vordergrund steht. Jeder einzelne Spieler ist wichtig, aber nur gemeinsam kann man Erfolg haben. Die Defensive muss immer organisiert sein, in der Offensive haben meine Spieler die komplette Freiheit zu entscheiden. Insgesamt erwarte ich von jedem Spieler, dass er in jedem Spiel 100 Prozent Einsatz zeigt und jedes Spiel gewinnen will. Ich versuche immer eine positive und beruhigende Einwirkung auf meine Mannschaft auszustrahlen.“

. . . Derbys

„Derbys sind das Salz in der Suppe. Auch hier ist es so, dass man alles geben sollte, aber selbst im Derby muss man seinen Gegner respektieren. Leider haben wir das Derby gegen Wellensiek zuletzt 2:6 verloren. In Sachen Derbys haben wir also noch etwas gut zu machen.“

. . . den SC Bielefeld

„Ein Verein mit einer tollen Perspektive. Die Zusammenarbeit mit der Mannschaft und dem Vorstand ist sehr gut. Als Bindeglied zwischen allen ist mit Steffen Krause ein Teammanager beim SCB, der als Ansprechpartner immer ein offenes Ohr für jeden hat. Mit Chris Heermann habe ich einen verlängerten Arm auf dem Spielfeld. Wir haben mit Volkan Ünal einen überragenden Offensivspieler in unseren Reihen. Insgesamt müssen wir als Mannschaft noch weniger Schwankungen in unseren Leistungen haben. In der jetzigen Zeit sollten wir Fußballer froh sein, spielen zu dürfen. Wir sollten sonntags immer alles für die Mannschaft und den Verein geben. Aber erst in der Niederlage zeigt sich, ob wir gelernt haben. Da ist für uns Amateur-Fußballer noch viel Luft nach oben.“

. . . die Bezirksliga

„Die Bezirksliga, gerade unsere Staffel 2, ist eine extrem starke Liga. Es gibt keine einfachen Spiele. Unser Ziel mit dem SCB ist es, uns im vorderen Bereich der Liga zu etablieren.“

. . . die Bundesliga

„Mein Verein ist der FC Bayern. Früher war ich eher neutral. Zu den Bayern bin ich über einen meiner besten Freunde gekommen. Wir sind vor 14 Jahren gemeinsam mit unseren Frauen für ein Wochenende nach München gefahren. Erst ins Hofbräuhaus, dann in die Allianz-Arena gegen Arminia. Danach bin ich Bayern Fan geworden. Ich denke, wer Meister wird, muss ich nicht sagen.“

 

Mit freundlicher Genehmigung der Öffnet externen Link in neuem FensterNeuen Westfälischen. Den in der Neuen Westfälischen im Lokalsport am 5.3.2022 veröffentlichten Artikel finden Sie Leitet Herunterladen der Datei einhier.